Bitte bilden Sie bei beginnender Staubildung und stockendem Verkehr immer eine Rettungsgasse und seien Sie anderen Verkehrsteilnehmern ein Vorbild. Der nachfolgende Verkehr wird durch Ihr richtiges Verhalten zum Mitmachen motiviert - erst wenn die Unfallstelle geräumt ist, geht es für alle weiter!
"Bitte bilden Sie eine Rettungsgasse" - so kann man es in den letzten Tagen im Verkehrsfunk immer häufiger hören. Die Radiosender unterstützen damit auch die neue Kampagne des bayerischen Innenministeriums "Eins links - zwei rechts".
"Bitte bilden sie eine Gasse für
Rettungs und Einsatzfahrzeuge
und halten sie diese auch frei!"
Der Landesfeuerverband Bayern e.V. begrüßt die Aktion des bayerischen Innenministeriums, die gemeinsam von den bayerischen Feuerwehren und dem ADAC ins Leben gerufen wurde. Gerhard Bullinger, stellvertretender Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbands, der die Aktion maßgeblich mit initiiert hat, gehörte zu der vom bayerischen Innenministerium einberufenen Expertenrunde mit Vertretern des ADAC, des Bayerischen Rundfunks, der Landesverkehrswacht Bayern, des Technischen Hilfswerks, des Verbands der Bergungs- und Abschleppunternehmer, der Johanniter-Unfallhilfe, des Malteser Hilfsdienstes, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, sowie des Assistance Partner Vereins.
Feuerwehren, Rettungskräfte, die Polizei und andere Hilfsorganisationen beklagen oftmals, dass sie im Einsatz auf der Autobahn stark behindert werden. "Wertvolle Zeit, die für die Versorgung der Verletzten und die Räumung der Unfallstelle verloren geht", sagt Gerhard Bullinger. Als aktiver Feuerwehrdienstleistender hat er auch schon erlebt, dass eine Rettungsgasse nach der Durchfahrt der ersten Rettungskräfte sofort wieder geschlossen wird. Bei der Durchfahrt von Feuerwehr und Rettungskräften zählt jede Minute. Drei bis vier Minuten können bei der Durchfahrt einer bereits gebildeten Rettungsgasse gespart werden. Zeit, die über Leben und Tod entscheiden kann!
Zum richtigen Verhalten bei beginnender Staubildung und stockendem Verkehr besteht auf Seiten der Autofahrer Nachholbedarf. Das Bilden der Rettungsgasse ist in Paragraph 11 der Straßenverkehrsordnung geregelt.Stockt der Verkehr auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit wenigstens zwei Fahrtstreifen in einer Richtung, muss eine Durchfahrt für Polizei- und Hilfsfahrzeuge in der Mitte der Fahrbahnen gebildet werden. Bei drei oder mehr Spuren soll diese Durchfahrt, auch umgangssprachlich Rettungsgasse genannt, zwischen der linken und danebenliegenden mittleren Spur gebildet werden. Wichtig ist dabei, dass zu den Hilfsfahrzeugen, neben Feuerwehr- und Rettungswagen, behördliche Fahrzeuge mit Licht- oder Tonsignalen, auch Abschleppfahrzeuge zählen. Der Seitenstreifen ist nach der weitverbreiteten Meinung keine Alternative, da hier der Weg durch liegengebliebene Kraftfahrzeuge versperrt sein kann.
Wie verhalten Sie sich richtig?
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>> Rettungsgasse bereits bei beginnender Staubildung und stockendem Verkehr bilden. Steht der Verkehr, ist es manchmal nicht mehr möglich, zu rangieren.
- >> Bei einer drei- oder sogar vierspurigen Autobahn wird die Rettungsgasse immer zwischen der äußeren linken und den danebenliegenden Fahrbahnen gebildet.
- >> Der Seitenstreifen darf für die Bildung einer ausreichend großen Rettungsgasse mit benutzt werden. Denken Sie immer daran, dass auch sehr große Einsatzfahrzeuge zur Bergung von verunfallten Autos oder Lastkraftwagen die Rettungsgasse durchfahren müssen.
- >> Bei Bildung der Rettungsgasse unbedingt darauf achten, dass das Fahrzeug gerade steht und die Durchfahrt der Einsatzfahrzeuge nicht behindert wird.
- >> LKW sollten nur die äußere rechte Spur befahren und nicht überholen. Fahren sie auf der mittleren Spur, wird die Rettungsgasse zu eng.
Dieser Artikel ist vom Landesfeuerwehrverband Bayern erstellt worden (LFV Bayern).
Quelle des Einleitungsbild: Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr und ADAC