Ver­kehrs­un­fall, ein­ge­klemm­te Per­son

Datum: 7. Okto­ber 2021 um 7:07 Uhr
Dau­er: 2 Stun­den 38 Minu­ten
Ein­satz­art: Funk­mel­de­emp­fän­ger und Sire­ne
Ein­satz­ort: B15 neu bei Egg­mühl
Mann­schafts­stär­ke: 26
Fahr­zeu­ge: Schier­ling 10/1, Schier­ling 11/1, Schier­ling 40/1, Schier­ling 40/2, Schier­ling 56/1, Abhän­ger Ölsperre/Gefahrgut FF Schier­ling, Ver­kehrs­si­che­rungs­an­hän­ger, 3x RTW, Alarm­be­am­ter Land­rats­amt Regens­burg, Chris­toph Regens­burg, Ein­satz­lei­ter Ret­tungs­dienst (ELRD), Feu­er­wehr Egg­mühl, Feu­er­wehr Hagel­stadt, Feu­er­wehr Oberdeg­gen­bach, Feu­er­wehr Unter­laich­ling, Hel­fer vor Ort (HvO) Oberdeg­gen­bach, KBI Land 4 (Kreis­brand­in­spek­tor Süd), KBR Land 1 Kreis­brand­rat, Kreis­brand­meis­ter Land 4/4 (Schier­ling), Not­arzt (NEF)


Ein­satz­be­richt:

Am Don­ners­tag­mor­gen wur­den wir zusam­men mit den Feu­er­weh­ren aus Egg­mühl, Hagel­stadt und Oberdeg­gen­bach zu einem schwe­rem Ver­kehrs­un­fall mit ein­ge­klemm­ter Per­son auf die B15 bei Egg­mühl alar­miert.

Ein nur mit Fah­rer besetz­ter Bus fuhr augen­schein­lich unge­bremst in eine Bau­stel­le für Brück­sa­nie­rungs­ar­bei­ten. Dabei stieß er zuerst mit zwei vol­len Schutt­con­tai­nern zusam­men, schlug dann in die gegen­über­lie­gen­de Leit­plan­ke ein und kam 50 Meter spä­ter zum Ste­hen. Hier­bei wur­de der Fah­rer schwer im Bus ein­ge­klemmt.

Vor Ort konn­te die Mel­dung „lee­rer Bus“ schnell bestä­tigt wer­den, sodass das Haupt­au­gen­merk auf die tech­ni­sche Ret­tung des Bus­fah­rers gelegt wer­den konn­te. Zur Ver­kehrs­ab­si­che­rung wur­de die Feu­er­wehr Laich­ling nach­alar­miert.

Die Front des Bus­ses wur­de bei dem Auf­prall mas­siv ein­ge­drückt, sodass schwe­res tech­ni­sches Gerät von Nöten war um den Fah­rer zu befrei­en. Um Platz zum Arbei­ten zu haben, wur­de zuerst die zer­stör­te Front­schei­be ent­fernt und zwei Ret­tungs­platt­for­men in Stel­lung gebracht. Außer­dem wur­den Tei­le des Arma­tu­ren­bret­tes ent­fernt um bes­se­re Sicht auf den Pati­en­ten zu bekom­men. Alle wei­te­ren Maß­nah­men fan­den dann in enger Abstim­mung mit dem Not­arzt statt. Die Ein­satz­lei­tung hat­te Kreis­brand­in­spek­tor Land 4, Haus­ler Wil­fried über­nom­men. Die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung wur­de einer­seits von außen als auch aus dem inne­ren des Bus­ses durch­ge­führt. Die hin­te­re Tür wur­de bereits im Vor­feld geöff­net.

Mit der schwe­ren Seil­win­de unse­res HLF´s wur­de die Fahr­zeug­front zurück­ge­zo­gen, unter­stützt von zwei Hydrau­lik­zy­lin­dern. Mit einem Ket­ten­satz und dem Ret­tungs­sprei­zer wur­de das Lenk­rad weg­ge­zo­gen, mit der hydrau­li­schen Ret­tungs­sche­re wei­te­re ein­bau­ten hin­ter dem Fah­rer­sitz ent­fernt. So konn­te der Fah­rer mit einem Spi­ne­board aus dem Bus geret­tet wer­den. Die tech­ni­schen Maß­nah­men nah­men eini­ge Zeit in Anspruch. Immer wie­der muss­ten sich die Kräf­te unter­ein­an­der abstim­men und beach­ten das nicht eine der Maß­nah­men nega­tiv für das „Platz­an­ge­bot“ des Pati­en­ten war. Bei den Ret­tungs­ar­bei­ten wur­den wir von der Feu­er­wehr Hagel­stadt mit Per­so­nal und tech­ni­scher Aus­rüs­tung unter­stützt.

Mit schwe­ren Ver­let­zun­gen wur­de der Pati­ent mit dem Chris­toph Regens­burg in ein Kran­ken­haus geflo­gen.

Wäh­rend des Ein­sat­zes küm­mer­te sich die Feu­er­wehr Egg­mühl bereits um die aus­lau­fen­den Betriebs­mit­tel.

Bei dem Auf­prall wur­de auch der Die­sel­tank des Bus­ses beschä­digt und auf­ge­ris­sen. Um ein wei­ter­hin unkon­trol­lier­tes Aus­lau­fen zu ver­mei­den wur­de der Tank leer­ge­pumpt.

Lei­der konn­te nicht gänz­lich ver­hin­dert wer­den, dass Betriebs­mit­tel vor­nehm­lich Die­sel von der Brü­cke in die Laber gelang­ten. Des­halb wur­de unser Ölscha­dens­an­hän­ger nach­ge­for­dert. Mit Ölsch­lin­gen und spe­zi­el­len sau­gen­den Vlie­sen wur­de  von der Feu­er­wehr Egg­mühl ein wei­te­res Aus­brei­ten ver­hin­dert. Das Land­rats­amt wur­de eben­falls ver­stän­digt.

Die Ein­satz­stel­le wur­de gegen 09:00 Uhr an die Feu­er­wehr Egg­mühl, die Poli­zei sowie den Stra­ßen­bau­last­trä­ger über­ge­ben. Wir rück­ten wie­der ein. Im Gerä­te­haus wur­den die Gerät­schaf­ten gerei­nigt und Aggre­ga­te auf­ge­tankt. Eini­ge Schutz­an­zü­ge müs­sen auf­grund der Ver­un­rei­ni­gung mit Die­sel in die Rei­ni­gung, sowie ent­spre­chend die Hand­schu­he.

Lobend zu erwäh­nen sind die Erst­hel­fer, die den Bus­fah­rer bis zum Ein­tref­fen der Ret­tungs­kräf­te vor­bild­lich betreu­ten und einen per­fek­ten Not­ruf absetz­ten.